Betonretusche: Professionelle Betonkosmetik für makellose Oberflächen und langlebigen Schutz
Einleitung
Beton ist weit mehr als nur ein funktionaler Baustoff. Insbesondere Sichtbeton prägt mit seiner puristischen Ästhetik und Haptik maßgeblich die moderne Architektur und das Design von Gebäuden, Innenräumen und Außenanlagen. Seine klare Formensprache und zeitlose Eleganz machen ihn zum Liebling vieler Architekten und Bauherren. Doch so robust Beton auch ist, seine Oberflächen sind anfällig für eine Vielzahl von Mängeln, Beschädigungen und den unvermeidlichen Spuren der Zeit.
Genau hier setzt die Betonretusche an – die hohe Kunst der professionellen Betonkosmetik. Sie widmet sich der Wiederherstellung und Veredelung von Betonoberflächen, um deren ursprüngliche Schönheit zu bewahren oder wiederherzustellen. Dieser Artikel bietet Ihnen einen umfassenden Einblick in die Welt der Betonretusche. Erfahren Sie, was genau darunter zu verstehen ist, welche Schäden behoben werden können, welche Vorteile eine professionelle Ausführung bietet und wie Sie den passenden Experten für Ihr Anliegen finden – egal, ob Sie Privatkunde oder Geschäftskunde sind.
Was genau ist Betonretusche? Definition, Abgrenzung und Ziele
Definition: Mehr als nur Reparatur – Die Kunst der Betonkosmetik
Betonretusche bezeichnet die spezialisierte, restauratorische und ästhetische Bearbeitung von Sichtbetonflächen. Es geht dabei primär um die optische Perfektionierung, die Beseitigung von Fehlern und Mängeln sowie die Veredelung von Oberflächen, um ein hochwertiges Erscheinungsbild zu erzielen. Der Begriff wird häufig synonym mit Betonkosmetik verwendet.
Das Ziel ist es, ein natürliches, homogenes und organisches Sichtbetonbild zu schaffen, das den ursprünglichen Charakter des Materials respektiert und oft sogar hervorhebt. Dabei wird in der Regel versucht, das Originalmaterial so weit wie möglich zu schonen und nur die tatsächlich störenden oder beschädigten Bereiche zu bearbeiten. Es handelt sich um eine minimalinvasive Behandlung, die oft ein hohes Maß an handwerklichem Geschick, Erfahrung und nicht selten auch künstlerischem Gespür erfordert.
Betonretusche vs. Betonsanierung: Eine wichtige Unterscheidung
Obwohl die Begriffe oft im gleichen Kontext fallen, ist es wichtig, zwischen Betonretusche (oder Betonkosmetik) und Betonsanierung zu unterscheiden. Beide Disziplinen beschäftigen sich mit Beton, haben aber unterschiedliche Schwerpunkte und Ziele.
- Betonretusche / Betonkosmetik: Der Fokus liegt hier klar auf der Optik und Ästhetik von Sichtbeton. Es werden primär oberflächliche Mängel behoben, die das Erscheinungsbild stören, aber in der Regel keine Auswirkungen auf die Statik des Bauteils haben. Das Ziel ist die Perfektionierung der Oberfläche und die Erfüllung ästhetischer Anforderungen.
- Betonsanierung: Hier geht es um die Instandsetzung von tiefergehenden Schäden, die oft die Funktion und Standsicherheit des Betonbauteils beeinträchtigen. Typische Maßnahmen umfassen den Korrosionsschutz der Stahlbewehrung, das Verpressen von Rissen zur Wiederherstellung des Kraftschlusses oder die Reprofilierung großer Fehlstellen, um die Tragfähigkeit zu sichern. Der Fokus liegt auf der Wiederherstellung der Funktionalität und Dauerhaftigkeit.
Die klare Abgrenzung ist entscheidend für die richtige Erwartungshaltung und die Auswahl des passenden Verfahrens sowie des spezialisierten Anbieters. Oftmals ist die Betonretusche der letzte Veredelungsschritt nach einer erfolgten Betonsanierung, um die reparierten Bereiche optisch wieder an die umgebende Sichtbetonfläche anzugleichen. Eine rein kosmetische Behandlung ohne Behebung der zugrundeliegenden Schadensursache (z. B. bei Korrosion) wäre nicht nachhaltig.
Tabelle 1: Betonretusche vs. Betonsanierung im Vergleich
Merkmal | Betonretusche / Betonkosmetik | Betonsanierung |
Fokus | Optik, Ästhetik, Oberflächenqualität | Statik, Funktion, Dauerhaftigkeit, Standsicherheit |
Typische Maßnahmen | Feinspachtelung, Lasieren, Retuschieren, Farbanpassung, Poren schließen | Korrosionsschutz, Rissverpressung, Reprofilierung, Betonersatz, Verstärkung |
Ziel | Makellose, homogene Sichtbetonoptik, ästhetische Veredelung | Wiederherstellung der Tragfähigkeit, Schutz der Bewehrung, Verlängerung Lebensdauer |
Relevanz für Statik | In der Regel gering | Oft hoch, behebt statisch relevante Mängel |
Die Ziele der professionellen Betonkosmetik
Professionelle Betonretusche verfolgt mehrere wichtige Ziele, die über die reine Verschönerung hinausgehen:
- Ästhetische Perfektion: Das primäre Ziel ist oft die Herstellung einer makellosen, gleichmäßigen und ansprechenden Sichtbetonoberfläche, die den definierten Qualitätsanforderungen (z. B. gemäß DBV-Merkblatt Sichtbeton Klassen SB 2, SB 3 oder der höchsten Klasse SB 4) entspricht. Störende optische Mängel sollen beseitigt oder kaschiert werden.
- Schutz der Bausubstanz: Viele Retusche-Maßnahmen werden mit schützenden Behandlungen kombiniert. Durch Hydrophobierung, Imprägnierung oder spezielle Versiegelungen wird die Betonoberfläche widerstandsfähiger gegen das Eindringen von Wasser, Schmutz, Öl, Streusalzen und anderen Schadstoffen gemacht. Dies beugt Folgeschäden wie Frostabplatzungen oder der gefürchteten Korrosion der Stahlbewehrung vor.
- Werterhalt und -steigerung: Eine gepflegte und intakte Betonoberfläche trägt maßgeblich zum Werterhalt einer Immobilie bei. Die ästhetische Aufwertung durch Betonkosmetik kann den Wert sogar steigern und die Vermarktungschancen verbessern. Gleichzeitig wird die Lebensdauer des Bauteils verlängert. Betonkosmetik ist somit eine Investition in die Zukunft des Objekts.
- Nachhaltigkeit: Betonretusche unterstützt das Prinzip des Bauens im Bestand. Statt beschädigte Bauteile aufwendig abzureißen und neu zu erstellen, ermöglicht die Retusche deren Erhalt. Das spart wertvolle Ressourcen wie Zement, Sand und Wasser, reduziert den Anfall von Bauschutt und ist somit eine umweltfreundlichere Alternative.
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Typische Schäden an Betonoberflächen: Wann ist eine Retusche sinnvoll?
Beton ist zwar ein langlebiger Baustoff, aber im Laufe seiner Lebenszeit oder bereits während der Herstellung können diverse optische oder strukturelle Mängel auftreten, die eine Betonretusche oder Betonkosmetik wünschenswert oder notwendig machen.
Optische Mängel: Wenn das Auge mitisst
Diese Mängel beeinträchtigen primär das Erscheinungsbild des Sichtbetons:
- Verfärbungen & Flecken: Ungleichmäßige Farbtöne, klar abgegrenzte helle oder dunkle Bereiche, “Wolkenbildung” oder Marmorierungen sind häufige Probleme. Ursachen können vielfältig sein: unterschiedliches Saugverhalten der Schalung (besonders bei mehrfach verwendeter oder unlackierter Holzschalung), ungleichmäßig aufgetragenes Trennmittel, Schwankungen in der Betonzusammensetzung oder Witterungseinflüsse während der Aushärtung.
- Ausblühungen & Kalkschleier: Weiße, pulverige Ablagerungen auf der Betonoberfläche. Sie entstehen oft, wenn frischer Beton Feuchtigkeit ausgesetzt ist, z. B. durch Regen kurz nach dem Ausschalen.
- Rostflecken & Korrosionsspuren: Bräunliche oder gelbliche Verfärbungen, oft als “Rostfahnen” sichtbar. Sie können von rostender Bewehrung unter der Oberfläche stammen oder durch eisenhaltige Partikel im Beton verursacht werden. Rostfahnen sind ein wichtiges Warnsignal für beginnende Korrosion der Bewehrung.
- Schalungsbedingte Abdrücke: Sichtbare Fugen zwischen den Schalungselementen (Schalhautstöße), Abdrücke von Schalungsankern oder Rahmenelementen können das gewünschte glatte Bild stören. Auch Abdrücke von unsachgemäßer Lagerung der Betonelemente gehören dazu.
- Verschmutzungen: Eine Vielzahl von Verunreinigungen kann die Optik beeinträchtigen: Farbspritzer, Markierungen von Stiften, Graffiti, Fingerabdrücke (“Abfingern”) entlang von Handläufen, Ölflecken, Reifenspuren oder allgemeine Verschmutzungen durch Transport und Nutzung.
Strukturelle Fehlstellen: Kleine Makel mit potenziell großer Wirkung
Diese Mängel betreffen die Struktur der Betonoberfläche oder des oberflächennahen Bereichs:
- Risse (Haarrisse, Schwindrisse, Setzrisse): Von feinen Haarrissen bis zu durchgehenden Rissen ist alles möglich. Ursachen können das Schwinden des Betons während der Trocknung, thermische Spannungen, zu frühe oder zu hohe Belastung, Setzungen des Untergrunds, eine fehlerhafte Betonmischung (z. B. zu hoher Wasseranteil) oder Korrosion der Bewehrung sein. Bei Rissen ist es besonders wichtig, vor der Reparatur die Ursache zu klären, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.
- Abplatzungen & Ausbrüche: Hierbei lösen sich Teile des Betons von der Oberfläche, häufig an Kanten und Ecken. Eine Hauptursache ist die Korrosion der darunterliegenden Stahlbewehrung: Rostendes Eisen dehnt sich aus (bis zum 2,5-fachen Volumen) und sprengt den Beton von innen. Auch Frost (gefrierendes Wasser in Poren sprengt den Beton) oder mechanische Stöße können zu Abplatzungen führen.
- Lunker & Poren: Kleine, kraterförmige Vertiefungen oder Blasen an der Betonoberfläche. Sie entstehen durch eingeschlossene Luft oder Wasser, die bei der Verdichtung des Frischbetons nicht vollständig entweichen konnten.
- Kiesnester: Bereiche, in denen die grobe Gesteinskörnung (Kies) an der Oberfläche sichtbar wird und der verbindende Zementleim fehlt, oft verbunden mit Hohlräumen. Ursachen sind häufig eine Entmischung des Betons (z. B. durch zu langes Rütteln oder undichte Schalung), unzureichende Verdichtung oder eine ungeeignete Kornzusammensetzung des Betons.
- Fehlstellen: Löcher oder Vertiefungen, die durch technische Notwendigkeiten oder Fehler entstehen: z. B. von Abstandhaltern in der Schalung, Befestigungsnadeln, Holzresten, Ankerkonen (Verschlusslöcher von Schalungsankern) oder nachträglich erstellte, aber unerwünschte Bohrungen und Schlitze.
Nutzungs- und witterungsbedingte Spuren
Auch der Gebrauch und Umwelteinflüsse hinterlassen Spuren:
- Abnutzung: Mechanischer Abrieb auf stark begangenen oder befahrenen Flächen (Böden, Treppenstufen), abgerundete Kanten.
- Witterungsschäden: Frostschäden durch gefrierendes Wasser in Poren, Farb- und Oberflächenveränderungen durch UV-Strahlung oder sauren Regen, allgemeine Verwitterung.
- Biologischer Bewuchs: Algen, Moose oder Flechten können sich auf feuchten, schattigen Oberflächen ansiedeln.
Die Vielfalt der möglichen Schäden und ihrer Ursachen macht deutlich, dass Betonretusche eine spezialisierte Aufgabe ist. Eine einfache Oberflächenbehandlung ist oft nicht ausreichend. Insbesondere bei Rissen, Abplatzungen oder Rostflecken ist eine genaue Analyse der Ursache unerlässlich. Liegt beispielsweise eine Korrosion der Bewehrung zugrunde, muss diese fachgerecht behandelt werden (Entrosten, Korrosionsschutz auftragen), bevor die Oberfläche kosmetisch wiederhergestellt wird. Andernfalls würde der Schaden nach kurzer Zeit erneut auftreten. Dies unterstreicht den Wert einer professionellen Diagnose und Ausführung.
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Vielfältige Anwendungsbereiche der Betonretusche: Wo Ästhetik zählt
Professionelle Betonretusche und Betonkosmetik kommen überall dort zum Einsatz, wo Sichtbeton nicht nur konstruktiv, sondern auch gestalterisch eine wichtige Rolle spielt oder wo beschädigte Betonoberflächen fachgerecht und optisch ansprechend wiederhergestellt werden sollen. Die Anwendungsbereiche erstrecken sich sowohl auf den privaten Wohnbereich als auch auf gewerbliche und öffentliche Objekte.
Für Privatkunden: Wohn(t)räume aus Beton veredeln
Im privaten Umfeld geht es oft darum, die Ästhetik hochwertiger Betonoberflächen zu erhalten oder wiederherzustellen:
- Innenbereiche: Immer häufiger werden Sichtbetonwände, -decken oder auch ganze Treppen als Designelemente im Wohnbereich eingesetzt. Auch Sichtestrich als moderner Bodenbelag erfreut sich großer Beliebtheit. Hier kann Betonretusche helfen, kleine Fehler aus der Bauphase zu korrigieren, unschöne Gebrauchsspuren wie Kratzer oder Flecken zu beseitigen oder einfach die Oberfläche optisch aufzuwerten.
- Außenbereiche: An Fassadenelementen von Ein- oder Mehrfamilienhäusern und Villen, auf Terrassenböden, in Garagen (Böden und Wände), an Gartenmauern oder Poolumrandungen ist Beton ebenfalls ein beliebtes Material. Hier behebt die Betonretusche Witterungsschäden (z. B. durch Frost oder UV-Strahlung), beseitigt Verfärbungen oder gleicht unterschiedliche Betonelemente optisch aneinander an.
- Fertigteile: Viele Bauelemente wie Treppen, Balkonplatten oder Fassadenelemente werden als Betonfertigteile geliefert. Hier können bereits bei der Produktion oder beim Transport Mängel wie Abplatzungen, Kratzer oder Farbunterschiede entstehen, die vor dem Einbau oder nachträglich durch Betonkosmetik korrigiert werden.
Für Geschäftskunden: Repräsentative Optik und funktionale Instandhaltung
Im gewerblichen und öffentlichen Bereich stehen oft sowohl repräsentative Aspekte als auch die funktionale Instandhaltung und Langlebigkeit im Vordergrund:
- Fassaden: Bei Bürogebäuden, Hotels, Einkaufszentren, öffentlichen Einrichtungen oder Wohnanlagen prägt die Fassade den ersten Eindruck. Betonretusche sorgt hier für eine einheitliche, hochwertige Optik, beseitigt Mängel, schützt vor Umwelteinflüssen und kann auch zur Entfernung von Graffiti oder zur Applikation eines Graffitischutzes eingesetzt werden.
- Industrieböden: In Produktions- und Lagerhallen, Werkstätten oder Logistikzentren sind Betonböden extremen Belastungen ausgesetzt. Hier dient die Betonretusche der Reparatur von Abnutzungserscheinungen, Rissen oder Schäden durch Chemikalien. Sie kann auch die Reinigungsfähigkeit verbessern und zur Sicherheit beitragen (z. B. durch Glätten von Stolperkanten).
- Repräsentative Betonbauteile: In Eingangsbereichen, Lobbys, Museen oder bei Kunst-am-Bau-Projekten wird oft hochwertiger Architekturbeton verwendet, an den höchste ästhetische Anforderungen gestellt werden. Hier ist höchste Präzision und Detailgenauigkeit bei der Betonretusche gefragt.
- Infrastrukturbauten: Brücken, Tunnel, Parkhäuser oder Stützmauern sind oft aus Beton gefertigt und starken Umwelt- und Verkehrsbelastungen ausgesetzt. Nach notwendigen Betonsanierungsmaßnahmen sorgt die Betonretusche für eine optische Angleichung der reparierten Stellen. Zudem dient sie dem Schutz vor Tausalzen und Korrosion.
- Denkmalpflege: Die Restaurierung historischer Betonbauten, beispielsweise aus der Zeit des Brutalismus, stellt besondere Herausforderungen dar. Hier müssen Materialien und Techniken eingesetzt werden, die materialverträglich sind und den denkmalpflegerischen Anforderungen (z. B. Reversibilität) entsprechen.
Die große Bandbreite der Anwendungsfälle verdeutlicht, dass Betonretusche weit mehr ist als nur oberflächliches Ausbessern. Es handelt sich um eine hochspezialisierte Dienstleistung, die für unterschiedlichste Anforderungen, Betonarten (Ortbeton, Fertigteile, Architekturbeton, historischer Beton) und Schadensbilder maßgeschneiderte Lösungen erfordert. Ein professioneller Anbieter muss daher über ein breites Spektrum an Techniken und tiefgreifende Materialkenntnisse verfügen, um den spezifischen Anforderungen jedes Projekts gerecht zu werden. Es ist keine Einheitslösung, sondern bedarf immer einer Anpassung an den jeweiligen Kontext.
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Professionelle Methoden und Materialien der Betonretusche: Das Handwerk hinter der perfekten Oberfläche
Eine hochwertige Betonretusche ist das Ergebnis eines Zusammenspiels aus fundiertem Fachwissen, erprobten handwerklichen Techniken und dem Einsatz geeigneter, qualitativ hochwertiger Materialien. Sie hebt sich damit deutlich von einfachen Heimwerkerlösungen ab, die oft nur kurzfristige oder optisch unbefriedigende Ergebnisse liefern.
Der typische Ablauf: Von der Analyse bis zum Finish
Auch wenn jedes Projekt individuell ist, folgt eine professionelle Betonretusche in der Regel einem strukturierten Ablauf:
- Analyse & Planung: Am Anfang steht immer eine genaue Begutachtung der Betonfläche vor Ort. Schäden werden erfasst, dokumentiert (oft digital) und analysiert. Wichtig ist dabei auch die Ursachenforschung, besonders bei Rissen oder Abplatzungen. Gemeinsam mit dem Auftraggeber werden die Ziele, die gewünschte Oberflächenqualität (z. B. Sichtbetonklasse nach DBV-Merkblatt) und die Grenzen des Machbaren definiert. Oft werden Musterflächen angelegt, um das spätere Ergebnis abzustimmen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten das gleiche Verständnis von der gewünschten Optik haben.
- Untergrundvorbereitung: Eine sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds ist entscheidend für die Haftung und Dauerhaftigkeit der Retusche. Die Oberfläche wird gründlich gereinigt, um Staub, Schmutz, Öle, Fette, lose Teile oder alte Beschichtungen zu entfernen. Dies kann mechanisch (Bürsten, Strahlen) oder chemisch geschehen. Zementleim oder Sinterschichten müssen entfernt werden. Bei Korrosionsschäden wird die Bewehrung freigelegt und entrosten. Vor dem Auftrag von mineralischen Spachtelmassen wird der Untergrund in der Regel mattfeucht vorgenässt.
- Reparatur & Reprofilierung (Grobkosmetik): Falls erforderlich, wird zunächst eine Haftbrücke aufgetragen, um den Verbund zwischen altem Beton und neuem Material zu verbessern. Anschließend werden Risse, Löcher, Ausbrüche oder tiefere Fehlstellen mit einem geeigneten Reparaturmörtel oder Grobspachtel gefüllt. Das Material wird sorgfältig eingebracht, verdichtet und modelliert, um die ursprüngliche Form des Bauteils, inklusive Kanten und Profile, wiederherzustellen.
- Feinspachtelung & Oberflächenanpassung (Feinkosmetik): Um eine glatte, homogene Oberfläche zu erzielen und die Textur an den umgebenden Beton anzugleichen, wird ein Feinspachtel aufgetragen. Dieser schließt feine Poren und Lunker und egalisiert Unebenheiten. Je nach gewünschtem Finish wird die Oberfläche anschließend geschliffen, gefilzt oder mit einem Schwammbrett abgerieben.
- Farbliche Retusche & Gestaltung: Dies ist oft der entscheidende Schritt für ein perfektes Ergebnis. Reparierte Stellen, die farblich abweichen, oder auch ganze Flächen mit unerwünschten Farbunterschieden werden gezielt retuschiert. Dies geschieht meist mit speziellen Betonlasuren oder pigmentierten Systemen, die lasierend (durchscheinend) aufgetragen werden, um die natürliche Struktur des Betons nicht zu überdecken. Techniken wie Tupfen mit einem Naturschwamm, Rollen oder Spritzen kommen zum Einsatz. Ziel ist ein harmonisches, natürliches Gesamtbild ohne sichtbare Übergänge.
- Schutz & Versiegelung: Als letzter Schritt wird häufig ein Oberflächenschutz aufgetragen, um die retuschierte Fläche widerstandsfähiger zu machen und ihre Langlebigkeit zu erhöhen. Je nach Anforderung kann dies eine Hydrophobierung (wasserabweisend), eine Imprägnierung oder eine Schutzbeschichtung (z. B. gegen Graffiti oder Karbonatisierung) sein.
Techniken im Detail: Das Repertoire des Betonkosmetikers
Professionelle Betonkosmetiker verfügen über ein breites Spektrum an Techniken, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen:
- Reprofilieren: Wiederaufbau fehlender Betonmasse bei größeren Ausbrüchen oder Kantenschäden.
- Spachteln: Auftrag von Spachtelmassen in verschiedenen Körnungen (Grob-, Fein-, Superfeinspachtel) zum Füllen von Fehlstellen, Glätten von Oberflächen und Schließen von Poren.
- Schleifen/Polieren: Mechanische Bearbeitung mit Schleifmaschinen zur Egalisierung von Unebenheiten, Entfernung von Schichten oder zur Erzielung einer glatten bis hochglänzenden Oberfläche.
- Strukturieren: Gezieltes Nachbilden oder Erzeugen von Oberflächenstrukturen, z. B. die Imitation einer bestimmten Schalungsstruktur (Brettstruktur etc.) oder das Einbringen von Mustern. Dies kann durch spezielle Spachteltechniken, das Abdrücken von Matrizen oder auch durch abtragende Verfahren wie Stocken, Spitzen, Scharrieren oder Sandstrahlen erfolgen.
- Retuschieren: Die feinfühlige, oft punktuelle farbliche Anpassung von reparierten Stellen oder die Egalisierung von Farbunterschieden auf der Fläche, um ein homogenes Erscheinungsbild zu erreichen.
- Lasieren: Auftrag von transparenten oder semitransparenten (durchscheinenden) Farbschichten. Lasuren ermöglichen eine Farbkorrektur oder Gestaltung, ohne die darunterliegende Betonstruktur vollständig zu überdecken. Sie können auch als Schutzschicht dienen.
- Imitieren: Erzeugung einer täuschend echten Sichtbetonoptik auf Untergründen, die ursprünglich kein Sichtbeton waren (z. B. verputzte Wände).
- Reinigen: Anwendung spezialisierter Reinigungsverfahren, angepasst an die Art der Verschmutzung und den Untergrund (z. B. Trockenreinigung, Nassreinigung unter Druck, Sandstrahlen).
- Rissverfüllung/-injektion: Fachgerechtes Verschließen von Rissen, je nach Anforderung kraftschlüssig (zur Wiederherstellung der Tragfähigkeit) oder dehnfähig (zur Abdichtung), oft mit speziellen Harzen oder Mörteln.
Hochwertige Materialien: Die Basis für dauerhafte Ergebnisse
Für eine professionelle und langlebige Betonretusche ist die Auswahl der richtigen Materialien entscheidend. Fachbetriebe greifen auf ein breites Sortiment spezialisierter Produkte zurück:
- Spezialmörtel & Spachtelmassen: Diese sind oft zementgebunden und kunststoffvergütet (PCC-Mörtel) für bessere Haftung und Verarbeitungseigenschaften. Es gibt sie als schnellabbindende Varianten, faserarmierte Mörtel für höhere Festigkeit oder Epoxidharzmörtel für spezielle Anwendungen. Sie sind in verschiedenen Körnungen (Grob-, Fein-, Superfeinspachtel) und oft in abgestuften Grautönen erhältlich oder können mit Pigmenten eingefärbt werden. Beispiele sind die Produktlinien Emcefix und Nafuquick von MC-Bauchemie oder Produkte von Remmers und Sika.
- Farbsysteme (Lasuren, Pigmente): Für die farbliche Gestaltung und Retusche werden hochwertige, lichtechte und UV-stabile Systeme verwendet. Die Basis kann mineralisch (Silikatfarben wie KEIM Concretal-Lasur, Kalkfarben), Siliconharz oder Acrylat sein. Viele Systeme sind transparent oder semitransparent, um den Betoncharakter zu erhalten, und oft untereinander mischbar, um den exakten Farbton des Bestandsbetons zu treffen. Beispiele sind KEIM Concretal-Lasur, Remmers Color LA, MC Repacryl oder Pigment-Packs wie PCI Color Packs.
- Harze: Epoxidharze (EP) und Polyurethanharze (PUR) werden häufig zur Rissverfüllung (Injektion), als Bindemittel für Mörtel oder als widerstandsfähige Beschichtungen eingesetzt.
- Hydrophobierungen & Imprägnierungen: Diese Produkte auf Basis von Silanen, Siloxanen oder Polymeren dringen in die Betonporen ein und machen die Oberfläche wasserabweisend (hydrophob) und oft auch ölabweisend (oleophob). Sie reduzieren die Wasseraufnahme drastisch, schützen vor Schadstoffen und Frostschäden, sind aber in der Regel dampfdiffusionsoffen, d. h. der Beton kann weiterhin “atmen”. Sie sind meist transparent und verändern die Optik kaum. Beispiele: Sikagard®-705 L, KEIM Silan-100, Remmers Funcosil, MC Emcephob.
- Schutzbeschichtungen: Im Gegensatz zu Hydrophobierungen bilden Beschichtungen einen Film auf der Oberfläche. Sie können transparent oder farbig sein und bieten zusätzlichen Schutz, z. B. gegen Karbonatisierung (das Eindringen von CO2, das den Korrosionsschutz des Betons herabsetzt) oder als Anti-Graffiti-Schutz. Beispiel: MC-Color Proof Serie.
Der Unterschied zur Heimwerkerlösung: Warum Profi-Qualität zählt
Während es im Baumarkt einfache Betonspachtelmassen oder Reparaturmörtel für den Heimwerker gibt, unterscheidet sich die professionelle Betonretusche in mehreren wesentlichen Punkten:
- Expertise & Erfahrung: Fachbetriebe verfügen über das nötige Wissen über Materialeigenschaften, Schadensmechanismen und die richtige Anwendungstechnik für verschiedene Situationen. Sie können die Ursache eines Schadens beurteilen und die passende Lösung wählen. Heimwerkerprodukte sind oft universell ausgelegt und stoßen bei spezifischen Anforderungen von Sichtbeton oder komplexeren Schäden an ihre Grenzen.
- Spezialisierte Materialien: Profis verwenden hochwertige, systemabgestimmte Produkte, die speziell für die Betonkosmetik entwickelt wurden. Diese bieten oft eine bessere Haftung, Farbstabilität, Dauerhaftigkeit und ermöglichen ein optisch ansprechenderes Ergebnis als Standard-Baumarktware.
- Technik & Werkzeug: Die Anwendungstechniken sind entscheidend. Präzise Farbanpassung durch Lasieren, das ansatzfreie Spachteln von Poren oder das fachgerechte Reprofilieren von Kanten erfordern Übung und spezielle Werkzeuge (z. B. spezielle Glätter, Schwämme, Spritzgeräte). Unsachgemäße DIY-Reparaturen bleiben oft deutlich sichtbar und können das Gesamtbild eher verschlechtern.
- Ganzheitlicher Ansatz: Professionelle Anbieter betrachten das Problem im Kontext, klären Ursachen und bieten oft auch präventive Schutzmaßnahmen an. Heimwerkerlösungen sind meist nur punktuell und beheben oft nur das Symptom, nicht die Ursache.
- Effizienz & Ergebnis: Fachbetriebe arbeiten in der Regel effizienter und liefern ein ästhetisch überlegenes und vor allem langlebiges Ergebnis. Fehler bei Selbstversuchen können nicht nur unschön aussehen, sondern im Nachhinein auch teurer werden, wenn doch ein Profi beauftragt werden muss.
Die Betonretusche ist somit mehr als nur eine Reparatur; sie ist ein Handwerk, das technisches Wissen mit ästhetischem Feingefühl verbindet und oft künstlerische Fähigkeiten erfordert. Die Qualität des Ergebnisses hängt entscheidend von der Expertise des Ausführenden und der Güte der verwendeten Materialien ab. Der Vergleich mit Heimwerkerlösungen macht deutlich, dass der Mehrwert einer professionellen Dienstleistung weit über die reinen Materialkosten hinausgeht und sich in einem optisch perfekten und dauerhaften Resultat zeigt.
Die Vorteile professioneller Betonretusche auf einen Blick
Die Beauftragung eines Fachbetriebs für die Betonretusche oder Betonkosmetik bietet eine Reihe überzeugender Vorteile, die sowohl für private Hausbesitzer als auch für gewerbliche Immobilienbesitzer und Verwalter relevant sind.
Ästhetische Aufwertung und makellose Optik
- Wiederherstellung des Wunschzustands: Professionelle Retusche kann das ursprüngliche, makellose Erscheinungsbild von Sichtbeton wiederherstellen oder sogar verbessern.
- Homogenes Gesamtbild: Unebenheiten, Flecken und Farbunterschiede werden ausgeglichen, sodass eine einheitliche, harmonische Oberfläche entsteht.
- Betoncharakter erhalten: Gute Betonkosmetik betont die natürliche Schönheit, Textur und Lebendigkeit des Materials, anstatt sie zu überdecken.
- Individuelle Gestaltung: Es eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung durch angepasste Farben und Oberflächenstrukturen.
Werterhalt und Wertsteigerung Ihrer Immobilie
- Substanzerhalt: Durch die Beseitigung von Schäden und den Schutz der Oberfläche wird die Bausubstanz erhalten und der Wert der Immobilie gesichert.
- Attraktivitätssteigerung: Eine ästhetisch ansprechende Immobilie mit gepflegten Betonflächen ist attraktiver für potenzielle Käufer, Mieter oder Kunden und kann somit eine Wertsteigerung erfahren.
- Vermeidung von Wertminderung: Sichtbare Schäden und Mängel können den Wert einer Immobilie mindern. Betonretusche beugt dem vor.
Verlängerung der Lebensdauer und Schutz vor Folgeschäden
- Prävention: Die frühzeitige Reparatur kleinerer Schäden verhindert, dass diese sich ausweiten und zu größeren, teureren Problemen führen.
- Schutz vor Umwelteinflüssen: Durch Versiegelung oder Hydrophobierung wird das Eindringen von Wasser, CO2, Chloriden und anderen Schadstoffen verhindert.
- Korrosionsschutz: Der Schutz vor Feuchtigkeit ist essentiell, um die Korrosion der Stahlbewehrung zu verhindern – eine der Hauptursachen für gravierende Betonschäden.
- Erhöhte Widerstandsfähigkeit: Die behandelten Oberflächen sind widerstandsfähiger gegen Witterung, Frost-Tau-Wechsel und mechanische Beanspruchung.
- Längere Nutzungsdauer: All diese Faktoren tragen dazu bei, die Lebensdauer des Betonbauteils oder des gesamten Bauwerks signifikant zu verlängern.
Kosteneffizienz im Vergleich zu Neubau oder Austausch
- Geringere Kosten: Die Reparatur und Aufwertung bestehender Betonflächen ist in den meisten Fällen deutlich kostengünstiger als ein kompletter Abriss und Neubau oder der Austausch von Bauteilen.
- Vermeidung von Folgekosten: Hohe Kosten für Abriss, Entsorgung und die Neuerrichtung entfallen.
- Minimale Ausfallzeiten: Gerade im gewerblichen Bereich ist die Minimierung von Betriebsunterbrechungen wichtig. Betonretusche kann oft schneller durchgeführt werden als ein kompletter Austausch.
Nachhaltigkeit durch Ressourcenschonung
- Bauen im Bestand: Betonretusche ist ein Paradebeispiel für nachhaltiges Bauen, da sie den Erhalt bestehender Strukturen ermöglicht.
- Ressourceneinsparung: Es werden deutlich weniger neue Rohstoffe (Zement, Sand, Kies, Wasser) benötigt als bei einem Neubau.
- Abfallvermeidung: Es entsteht weniger Bauschutt, der aufwendig entsorgt werden müsste.
- Umweltfreundliche Materialien: Zunehmend werden auch umweltfreundlichere, emissionsarme oder recycelte Materialien in der Betonkosmetik eingesetzt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorteile der professionellen Betonretusche weit über die reine Ästhetik hinausgehen. Sie stellt eine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Maßnahme dar, die maßgeblich zur Instandhaltung, zum Schutz und zur Wertsteigerung von Immobilien beiträgt. Es ist eine nachhaltige Investition in die Langlebigkeit und Attraktivität Ihres Betonbauwerks.
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Den richtigen Fachbetrieb für Betonretusche finden: Worauf achten?
Die Qualität einer Betonretusche hängt maßgeblich von der Kompetenz und Sorgfalt des ausführenden Betriebs ab. Da es sich um eine spezialisierte Dienstleistung handelt, die oft auch ästhetisches Feingefühl erfordert, sollte die Auswahl des Partners wohlüberlegt sein. Hier sind wichtige Kriterien, die Ihnen bei der Entscheidung helfen:
Erfahrung, Spezialisierung und Referenzen
- Nachweisbare Erfahrung: Fragen Sie nach der Erfahrung des Betriebs speziell im Bereich Betonkosmetik und Sichtbeton reparieren. Wie lange sind sie bereits tätig?. Ein Unternehmen, das sich als Marktführer bezeichnet, kann ein Indikator für umfangreiche Erfahrung sein.
- Spezialisierung: Ist Betonretusche das Kerngeschäft oder nur eine von vielen angebotenen Leistungen? Ein spezialisierter Betrieb hat oft tiefergehendes Wissen und einen stärkeren Fokus auf die ästhetischen Details.
- Referenzprojekte: Lassen Sie sich Referenzen von vergleichbaren Projekten zeigen. Gibt es aussagekräftige Vorher-/Nachher-Bilder, Fallstudien oder sogar die Möglichkeit, ein abgeschlossenes Projekt zu besichtigen?.
- Kundenbewertungen: Suchen Sie nach Testimonials oder unabhängigen Online-Bewertungen, um einen Eindruck von der Kundenzufriedenheit zu bekommen.
Qualifikation und Zusammensetzung des Teams
- Fachpersonal: Wer führt die Arbeiten aus? Idealerweise besteht das Team aus qualifizierten Fachleuten wie erfahrenen Betonkosmetikern, Restauratoren, Steinmetzen, spezialisierten Malern oder Stuckateuren, manchmal auch Bauingenieuren oder Künstlern. Die Qualifikation des Teams ist oft ein entscheidendes Qualitätsmerkmal.
- Weiterbildung & Zertifizierungen: Verfügen die Mitarbeiter über relevante Zusatzqualifikationen oder Zertifikate? Für Arbeiten, die an Betonsanierung grenzen, kann ein SIVV-Schein (Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Betonbauteilen) relevant sein. Auch Zertifizierungen im Bereich Sicherheitsmanagement (z. B. SCC**) können ein Zeichen für Professionalität sein. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen sind ebenfalls ein gutes Zeichen.
- Künstlerisches Verständnis: Gerade bei hochwertiger Sichtbetonkosmetik ist ein ausgeprägter Sinn für Ästhetik, Farbnuancen und Oberflächenstrukturen unerlässlich.
Verwendete Materialien und Techniken
- Produktqualität: Erkundigen Sie sich nach den verwendeten Materialien. Setzt der Betrieb auf hochwertige, systemgeprüfte Produkte namhafter Hersteller oder auf bewährte Eigenentwicklungen?. Werden auch nachhaltige oder umweltschonende Optionen angeboten?.
- Methodenvielfalt: Kann der Betrieb die für Ihr spezifisches Problem am besten geeigneten Techniken anbieten (z. B. verschiedene Spachteltechniken, Lasurverfahren, Strukturierungsarbeiten)?.
- Systemansatz: Werden aufeinander abgestimmte Produktsysteme (z. B. Haftbrücke, Mörtel, Spachtel, Lasur, Schutz) verwendet, um Kompatibilität und optimale Leistung sicherzustellen?.
Beratung, Kommunikation und Transparenz
- Umfassende Beratung: Nimmt sich der Anbieter Zeit für eine gründliche Beratung, idealerweise vor Ort? Geht er auf Ihre individuellen Wünsche und Anforderungen ein?.
- Musterflächen: Bietet der Betrieb die Erstellung von Musterflächen an? Da die Beurteilung von Sichtbetonoptik subjektiv ist, sind Musterflächen essenziell, um das gewünschte Ergebnis vorab zu definieren und Missverständnisse zu vermeiden.
- Klare Kommunikation: Ist die Kommunikation während des gesamten Projekts transparent, verständlich und partnerschaftlich? Werden Sie über die Fortschritte informiert?. Wird moderne digitale Dokumentation eingesetzt?.
- Transparentes Angebot: Ist das Angebot detailliert, nachvollziehbar und klar strukturiert? Sind alle Leistungen und Kosten aufgeführt?.
Die Auswahl des richtigen Fachbetriebs ist ein kritischer Faktor für den Erfolg Ihres Betonretusche-Projekts. Es geht nicht nur um technische Fähigkeiten, sondern ebenso um ästhetisches Gespür, Zuverlässigkeit und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl und legen Sie besonderen Wert auf Referenzen und die Möglichkeit, Musterflächen erstellen zu lassen. Die spezifische Qualifikation des Teams, beispielsweise durch Restauratoren oder Künstler, kann bei hohen ästhetischen Ansprüchen ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sein.
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Betonretusche Kosten: Womit müssen Sie rechnen?
Eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit professioneller Betonretusche betrifft die Kosten. Eine pauschale Antwort ist hier jedoch schwierig, da die Preise stark von den individuellen Gegebenheiten des jeweiligen Projekts abhängen. Die Betonsanierung Kosten bzw. Retusche-Kosten sind von vielen Faktoren beeinflusst.
Einflussfaktoren auf den Preis: Was bestimmt die Kosten?
Folgende Faktoren haben einen wesentlichen Einfluss auf die Kalkulation der Kosten für eine Betonretusche:
Tabelle 2: Kostenfaktoren der Betonretusche
Kostenfaktor | Beschreibung | Auswirkung auf Preis (Tendenz) |
Art & Umfang des Schadens | Oberflächliche Verfärbung vs. tiefe Risse, Abplatzungen, Kiesnester, chemische Schäden | ↑ bei komplexen/tiefen Schäden |
Flächengröße (m²) | Die zu bearbeitende Gesamtfläche | ↓ m²-Preis bei großen Flächen |
Zugänglichkeit | Ebenerdige Wand vs. hohe Fassade, Decke (Gerüst, Hebebühne nötig?) | ↑ bei erschwerter Zugänglichkeit |
Qualitätsanspruch | Gewünschte Sichtbetonklasse (SB1-SB4), Detailgrad der Retusche | ↑ bei höheren Anforderungen |
Technik/Methode | Einfaches Spachteln vs. aufwendige Lasur, Strukturierung, Imitation | ↑ bei aufwendigeren Techniken |
Materialqualität/-verbrauch | Standardmaterial vs. High-End-Spezialprodukte, Materialverbrauch je nach Untergrund | ↑ bei hochwertigen Materialien |
Vorarbeiten | Umfang der Reinigung, Abstemmen, Entrosten, Abkleben etc. | ↑ bei umfangreichen Vorarbeiten |
Standort/Region | Regionale Unterschiede bei Lohn- und Materialkosten | Variabel |
Anbieter/Expertise | Stundensätze spezialisierter Fachkräfte/Restauratoren | ↑ bei hoher Spezialisierung |
Kostenbeispiele und Preisspannen (Richtwerte)
Wichtiger Hinweis: Die nachfolgenden Zahlen dienen lediglich als grobe Orientierung. Da jedes Projekt einzigartig ist, kann ein verbindlicher Preis erst nach einer sorgfältigen Begutachtung und Analyse der Gegebenheiten vor Ort durch einen Fachbetrieb kalkuliert werden.
- Betonkosmetik / Betonretusche (rein optisch): Die Kosten können stark variieren. Für sehr hohe Anforderungen und restauratorische Techniken können durchaus mehrere hundert Euro pro Quadratmeter anfallen. Eine Preisliste eines Anbieters nennt für eine vollflächige Retusche (inkl. maschinellem Finishpadden) Richtpreise zwischen ca. 40 €/m² und 70 €/m², abhängig von der Flächengröße und der Anzahl der Arbeitsgänge. Es wird jedoch explizit darauf hingewiesen, dass aufwendige Vorarbeiten wie das Spachteln von Abplatzungen, Kiesnestern oder Fugen separat nach Zeitaufwand abgerechnet werden, da dieser im Vorfeld schwer kalkulierbar ist. Ein anderer Anbieter nennt als Beispiel ca. 530 €/m² für die Beseitigung chemischer Schäden.
- Betonsanierung (strukturell): Wenn nicht nur die Optik, sondern auch die Substanz repariert werden muss (z. B. bei Korrosionsschäden), liegen die Kosten deutlich höher. Genannte Preisspannen reichen von 100 € bis 600 € pro Quadratmeter oder 265 € bis 441 € pro Quadratmeter für eine Beispiel-Balkonsanierung (Material + Handwerker). Eine einfache Versiegelung bei kleineren Schäden ohne Korrosion kann bei ca. 60 € bis 120 € pro Quadratmeter liegen.
- Sichtbeton Herstellung (zum Vergleich): Die Kosten für die Herstellung von neuem Sichtbeton liegen je nach geforderter Qualitätsklasse (SB1 bis SB4) zwischen ca. 205 € und 460 € pro Quadratmeter, inklusive Material (Beton, Stahl), Verschalung, Einbau und ggf. Nachbearbeitung. Dies verdeutlicht, dass eine hochwertige Retusche durchaus in ähnlichen Preisregionen liegen kann wie die Neuherstellung, aber eben den Erhalt der bestehenden Substanz ermöglicht.
- Mikrozement (als Alternative zur Betonoptik): Wenn es nur um die Optik geht, kann auch eine Beschichtung mit Mikrozement eine Option sein. Hier liegen die reinen Materialkosten bei ca. 20 € bis 27 € pro Quadratmeter. Die Verlegung durch einen Fachbetrieb kostet jedoch deutlich mehr, Schätzungen reichen von 70 € bis 100 € pro Quadratmeter bis zu 150 € bis 180 € pro Quadratmeter für Treppen.
Die große Varianz der Kosten und die Tatsache, dass Vorarbeiten oft nach Aufwand berechnet werden, unterstreichen die Komplexität der Preisfindung. Der Zustand des Betons, der Umfang der notwendigen Vorbereitung und die ästhetischen Ansprüche sind die entscheidenden Treiber. Ein detailliertes Angebot, das auf einer gründlichen Untersuchung vor Ort basiert, ist daher unerlässlich für eine verlässliche Kostenschätzung.
Warum sich die Investition in professionelle Betonretusche lohnt
Trotz der teilweise erheblichen Kosten ist eine professionelle Betonretusche oft eine lohnende Investition:
- Sie sichert den Werterhalt oder führt sogar zu einer Wertsteigerung Ihrer Immobilie.
- Sie verlängert die Lebensdauer des Betons und schützt vor teuren Folgeschäden.
- Sie ist in der Regel kosteneffizienter als ein kompletter Austausch oder Neubau.
- Sie ist eine nachhaltige Lösung, die Ressourcen schont.
- Die höhere Anfangsinvestition in professionelle Arbeit zahlt sich oft durch ein hochwertiges, langlebiges Ergebnis aus, das wiederholte, unsachgemäße Ausbesserungsversuche überflüssig macht.
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Fazit: Betonretusche – Eine Investition in Ästhetik, Schutz und Werterhalt
Betonretusche ist weit mehr als nur eine oberflächige Reparatur. Sie ist eine spezialisierte Dienstleistung, die technisches Know-how, handwerkliches Geschick und oft auch künstlerisches Gespür vereint, um Sichtbetonflächen optisch zu perfektionieren und gleichzeitig ihre Substanz zu schützen.
Von der Beseitigung kleiner Schönheitsfehler wie Farbunterschieden, Poren oder Kiesnestern bis hin zur anspruchsvollen farblichen Angleichung nach Reparaturen oder der Gestaltung ganzer Betonfassaden – die professionelle Betonkosmetik bietet maßgeschneiderte Lösungen für Privat- und Geschäftskunden.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Eine deutliche ästhetische Aufwertung, die den Wert Ihrer Immobilie erhält oder steigert, ein effektiver Schutz vor Witterungseinflüssen und Folgeschäden, der die Lebensdauer des Betons verlängert, sowie eine Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit, die sie zu einer sinnvollen Alternative gegenüber Abriss und Neubau machen.
Die Qualität des Ergebnisses steht und fällt jedoch mit der Expertise des ausführenden Betriebs. Achten Sie bei der Auswahl auf nachweisbare Erfahrung, Spezialisierung, Referenzen, qualifiziertes Personal und die Verwendung hochwertiger Materialien. Eine transparente Kommunikation und die Möglichkeit, Musterflächen zu erstellen, sind ebenfalls entscheidend für ein zufriedenstellendes Resultat.
Investieren Sie in die professionelle Betonretusche – es ist eine Investition in die Schönheit, den Schutz und die Langlebigkeit Ihrer Betonwerte.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Betonretusche
Frage 1: Wie lange hält eine professionelle Betonretusche?
Die Haltbarkeit einer fachgerecht ausgeführten Betonretusche hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Art der durchgeführten Maßnahmen, der Qualität der verwendeten Materialien, der Beanspruchung der Fläche (z. B. Witterung, mechanische Belastung) und der Sorgfalt der Ausführung. Grundsätzlich kann eine gute Retusche, insbesondere wenn sie mit einer Schutzbehandlung wie Hydrophobierung kombiniert wird, viele Jahre halten. Reine Schutzanstriche oder Lasuren müssen unter Umständen nach etwa 10 bis 15 Jahren erneuert werden, um ihre volle Schutzwirkung und Optik zu erhalten.
Frage 2: Kann jede Art von Beton retuschiert werden?
Ja, grundsätzlich eignet sich Betonretusche für nahezu alle Betonarten. Dazu gehören Ortbeton, Betonfertigteile, Normalbeton, Leichtbeton, Sichtbeton unterschiedlicher Klassen (SB1-SB4) und sogar historischer Beton im Denkmalschutz. Entscheidend ist, dass die angewendeten Methoden und Materialien auf die spezifischen Eigenschaften des Betons und die Art des Schadens abgestimmt werden.
Frage 3: Ist Betonretusche nur etwas für Neubauten?
Nein, keinesfalls. Betonretusche wird sowohl bei Neubauten eingesetzt, um Mängel aus der Bauphase zu korrigieren, als auch bei bestehenden oder älteren Betonflächen. Sie dient der Auffrischung, Reparatur von Alterungs- oder Witterungsschäden und dem Schutz von Altbauten, auch im Bereich der Denkmalpflege.
Frage 4: Verändert Betonretusche den Charakter des Betons?
Das Hauptziel einer hochwertigen, professionellen Betonretusche ist es in der Regel, den ursprünglichen, natürlichen Charakter des Sichtbetons zu erhalten oder sogar zu betonen. Durch den Einsatz von lasierenden (durchscheinenden) Techniken und eine präzise Farbanpassung wird versucht, Reparaturen unsichtbar zu machen und die typische Textur und Lebendigkeit des Betons zu bewahren. Eine vollflächige, deckende Beschichtung würde den Charakter hingegen stärker verändern, was aber je nach Kundenwunsch auch gezielt eingesetzt werden kann.
Frage 5: Ist die Durchführung von Betonretusche-Arbeiten störend?
Je nach Umfang der Arbeiten, dem Ort (innen/außen) und den erforderlichen Maßnahmen (z. B. Schleifen, Strahlen) kann es zu Beeinträchtigungen durch Staub, Lärm oder die Notwendigkeit von Gerüsten oder Abdeckungen kommen. Professionelle Fachbetriebe planen die Arbeiten jedoch so, dass die Störungen für Bewohner oder den Betriebsablauf so gering wie möglich gehalten werden. Die Dauer der Arbeiten hängt stark vom Projektumfang ab; kleinere Retuschen können oft innerhalb weniger Tage abgeschlossen werden.